Wed, 22 Nov, 06:30 - 006
Liebe Tina,
das ist ja eine ungewöhnliche Konstruktion von Kommunikation; aber zu welchem Nutzen bzw. Schutz?
Ich brauche für meinen Briefwechsel kein Inkognito. Andererseits will ich nicht mit der Tür ins Haus fallen, wenn das nicht gewünscht ist. Ich mache ja sonst auch keine Riesenschritte über längere Zeit hinweg! Baby-Schritte, wie es im Murmeltier-Film mit Bill Murray geheißen hat!
Aber wie geht das vor sich, wenn du die Bibliothek betreten hast: Weißt du da noch nicht die Autoren, von denen du Bücher mitnehmen willst? Schreib mir ein Beispiel für ein Buch mit „feinsinnigen Humor“! Und Abdriften „in andere Umgebungen“ heißt wohl, daß du die Lektüre benützt, um dem alltäglichen Leben zu entfliehen, mit dem Buch als Schlüssel?
„Selbstverantwortung nehme ich auch nicht besonders ernst: ich passe mich der jeweiligen Situation an und wäge mögliche Lösungen ab. Ich möchte mir keine Grenzen setzen müssen und gegen Zwänge wehre ich mich.“
Wenn du dich für dich selbst nicht verantwortlich fühlst, wer sonst sollte das übernehmen? Wenn du dir selbst keine Grenzen setzt, setzen dir die Grenzen die anderen (oder der Zwang, von etwas leben zu müssen)? Wenn du du schreibst, daß du dich gegen Zwänge wehrst: welche meinst du?
Ein schöner Satz: „Ich möchte mit wenig Aufwand wirken und locker und heiter durch das Leben schreiten.“ Das klingt nach minimalistischer Engelhaftigkeit, Durchsichtigkeit und Schönwetter-Sinn!
.
Auch das gefällt mir: „Ich versuche Hoffnung, Witz, Glück im Laufe meines Tages zu "sammeln".“
Ich bin mir auch des Ablaufs der Tage sehr bewußt. Ich weiß nur nicht immer, wo sich das Glück versteckt. Gestern zum Beispiel hatte ich unter anderem eine Diskussion mit Mirza, der erst 18 ist und aus Bosnien kommt. Es ist ging um Vergnügen, „fun“. Er sagte, er wolle die Vergangenheit vergessen, hier aber nur nach dem Vergnügensgrundsatz leben. Mir kam das äußerst egoistisch vor.
Außerdem geht es ja immer auch um den Moment auf dem Hintergrund eines größeren Zeitraums. Gestern etwa hätte ich gar keine Lust zum "Sammeln" gehabt. Ich habe am Vormittag meine private und am Nachmittag meine offizielle Arbeit erledigt, beides im Zeitdruck. Diese läßt mich oft unbefriedigt zurück, und zwar dann, wenn ich Effektivität und Intensität vermisse.
Eigentlich war – neben der Lektüre – das größte Vergnügen der Spaziergang auf dem dunklen Weg zwischen den Schrebergärten, der mehr als 3 km nach Norden bis zur S-Bahnlinie führt, die frische Luft und die Nachtlandschaft samt einigen blinkenden Flugzeugen!
Und wie gings dir gestern, was HWG anlangt?
Herzliche Grüße
ALEX
das ist ja eine ungewöhnliche Konstruktion von Kommunikation; aber zu welchem Nutzen bzw. Schutz?
Ich brauche für meinen Briefwechsel kein Inkognito. Andererseits will ich nicht mit der Tür ins Haus fallen, wenn das nicht gewünscht ist. Ich mache ja sonst auch keine Riesenschritte über längere Zeit hinweg! Baby-Schritte, wie es im Murmeltier-Film mit Bill Murray geheißen hat!
Aber wie geht das vor sich, wenn du die Bibliothek betreten hast: Weißt du da noch nicht die Autoren, von denen du Bücher mitnehmen willst? Schreib mir ein Beispiel für ein Buch mit „feinsinnigen Humor“! Und Abdriften „in andere Umgebungen“ heißt wohl, daß du die Lektüre benützt, um dem alltäglichen Leben zu entfliehen, mit dem Buch als Schlüssel?
„Selbstverantwortung nehme ich auch nicht besonders ernst: ich passe mich der jeweiligen Situation an und wäge mögliche Lösungen ab. Ich möchte mir keine Grenzen setzen müssen und gegen Zwänge wehre ich mich.“
Wenn du dich für dich selbst nicht verantwortlich fühlst, wer sonst sollte das übernehmen? Wenn du dir selbst keine Grenzen setzt, setzen dir die Grenzen die anderen (oder der Zwang, von etwas leben zu müssen)? Wenn du du schreibst, daß du dich gegen Zwänge wehrst: welche meinst du?
Ein schöner Satz: „Ich möchte mit wenig Aufwand wirken und locker und heiter durch das Leben schreiten.“ Das klingt nach minimalistischer Engelhaftigkeit, Durchsichtigkeit und Schönwetter-Sinn!
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Auch das gefällt mir: „Ich versuche Hoffnung, Witz, Glück im Laufe meines Tages zu "sammeln".“
Ich bin mir auch des Ablaufs der Tage sehr bewußt. Ich weiß nur nicht immer, wo sich das Glück versteckt. Gestern zum Beispiel hatte ich unter anderem eine Diskussion mit Mirza, der erst 18 ist und aus Bosnien kommt. Es ist ging um Vergnügen, „fun“. Er sagte, er wolle die Vergangenheit vergessen, hier aber nur nach dem Vergnügensgrundsatz leben. Mir kam das äußerst egoistisch vor.
Außerdem geht es ja immer auch um den Moment auf dem Hintergrund eines größeren Zeitraums. Gestern etwa hätte ich gar keine Lust zum "Sammeln" gehabt. Ich habe am Vormittag meine private und am Nachmittag meine offizielle Arbeit erledigt, beides im Zeitdruck. Diese läßt mich oft unbefriedigt zurück, und zwar dann, wenn ich Effektivität und Intensität vermisse.
Eigentlich war – neben der Lektüre – das größte Vergnügen der Spaziergang auf dem dunklen Weg zwischen den Schrebergärten, der mehr als 3 km nach Norden bis zur S-Bahnlinie führt, die frische Luft und die Nachtlandschaft samt einigen blinkenden Flugzeugen!
Und wie gings dir gestern, was HWG anlangt?
Herzliche Grüße
ALEX
michaela1 - 11. Februar, 07:20