Thu, 23 Nov, 23:10 - 009
Liebe Tina,
Dank für das „liebe“-Glücksmoment, das ich temporär – noch dazu rückwirkend - einsetzen mußte, da ich sonst wohl den heutigen Tag unter die stressigen und selbst-bewußten einreihen müßte.
Es ist 22.40 Uhr, und ich unterbreche die Arbeit, die ich morgen früh fortsetzen muß, nur kurz, um ein bißchen zu antworten:
Mit „minimalistischer Engelhaftigkeit, Durchsichtigkeit und Schönwetter-Sinn“ habe ich mich auf deinen Satz: „Ich will mit wenig Aufwand wirken und locker und heiter durch das Leben schreiten.“ bezogen, und zwar
a) Engel schreiten doch locker und heiter durchs Leben zumindest derer, die sie begleiten (ich denke an ein vielleicht dir auch bekanntes Schutzengelbild mit dem Kind auf der Brücke);
b) minimalistisch im Sinn von „wenig Aufwand“;
c) „Durchsichtigkeit und Schönwetter-Sinn“ hat das Wort „heiter“ hervorgerufen (siehe: traumklarer, heiterer Himmel).
Ich habe dir damit keineswegs deine Nebel-Liebe absprechen wollen. Ich find es sogar toll, daß du so bist: denn ich möchte nur – gedämpfte, das heißt auch; indirekte - Sonne, Helligkeit über einen langen Tag, von draußen zumindest.
Heute kann ich gar nicht sagen, ob der Tag hell oder dunkel war. Ich habe um ca. 15 Uhr eine halbe Stunde einen Rundgang gemacht und mir nur gedacht: Aha, bald ist es finster! Und als ich dann nach 2 Stunden wieder auf der Straße war, war es tatsächlich schon stockdunkel.
Obwohl ich von dir kein Bild habe (und ich vermeide auch, mir eines machen), sehe ich keinen Nachteil im Brief-Verkehr. Ich meine, ich hatte zum Beispiel heute genug „"fließendes Gespräch“ und genug „Gegenüber“. Jetzt ist das der Monitor, links und rechts die Bücherwände (solche gibt’s auch in anderen Räumen!), wozu ich aber anmerken darf, daß ich mich nicht, wenn ich allein bin, einsam fühle! Und wenn ich am Weg zwischen den Büschen gehe, dann geschieht das wegen der Geh-Gedanken und des unbeobachteten Ausschreitens. (In der Stadt zum Beispiel kann ich gar nicht schnell gehen, weil ich dabei keine Zuschauer haben will).
Die Bücher, also deren Verfasser sprechen sehr wohl mit mir, ich bin nie traurig, sondern gierig, wiß- und lebensgierig, und es freut mich, daß sie mit mir sprechen, ich also das lesen kann, was sie geschrieben haben (was einmal ihre innere Stimme war). (Aber bei Connie Palmen ist das anders: ich habe sie gesehn, ihre Stimme gehört, und wenn ich ihr Buch lese, verbindet sich meine Erinnerung sehr lebendig mit dem beim Lesen Evozierten.)
So, jetzt ist mir heiß, ich habe ein bißchen Kopfweh. Ein wenig frische Luft um 23 Uhr wäre nicht schlecht!
Viel GHO
nachts und am Tag!
ALEX
Dank für das „liebe“-Glücksmoment, das ich temporär – noch dazu rückwirkend - einsetzen mußte, da ich sonst wohl den heutigen Tag unter die stressigen und selbst-bewußten einreihen müßte.
Es ist 22.40 Uhr, und ich unterbreche die Arbeit, die ich morgen früh fortsetzen muß, nur kurz, um ein bißchen zu antworten:
Mit „minimalistischer Engelhaftigkeit, Durchsichtigkeit und Schönwetter-Sinn“ habe ich mich auf deinen Satz: „Ich will mit wenig Aufwand wirken und locker und heiter durch das Leben schreiten.“ bezogen, und zwar
a) Engel schreiten doch locker und heiter durchs Leben zumindest derer, die sie begleiten (ich denke an ein vielleicht dir auch bekanntes Schutzengelbild mit dem Kind auf der Brücke);
b) minimalistisch im Sinn von „wenig Aufwand“;
c) „Durchsichtigkeit und Schönwetter-Sinn“ hat das Wort „heiter“ hervorgerufen (siehe: traumklarer, heiterer Himmel).
Ich habe dir damit keineswegs deine Nebel-Liebe absprechen wollen. Ich find es sogar toll, daß du so bist: denn ich möchte nur – gedämpfte, das heißt auch; indirekte - Sonne, Helligkeit über einen langen Tag, von draußen zumindest.
Heute kann ich gar nicht sagen, ob der Tag hell oder dunkel war. Ich habe um ca. 15 Uhr eine halbe Stunde einen Rundgang gemacht und mir nur gedacht: Aha, bald ist es finster! Und als ich dann nach 2 Stunden wieder auf der Straße war, war es tatsächlich schon stockdunkel.
Obwohl ich von dir kein Bild habe (und ich vermeide auch, mir eines machen), sehe ich keinen Nachteil im Brief-Verkehr. Ich meine, ich hatte zum Beispiel heute genug „"fließendes Gespräch“ und genug „Gegenüber“. Jetzt ist das der Monitor, links und rechts die Bücherwände (solche gibt’s auch in anderen Räumen!), wozu ich aber anmerken darf, daß ich mich nicht, wenn ich allein bin, einsam fühle! Und wenn ich am Weg zwischen den Büschen gehe, dann geschieht das wegen der Geh-Gedanken und des unbeobachteten Ausschreitens. (In der Stadt zum Beispiel kann ich gar nicht schnell gehen, weil ich dabei keine Zuschauer haben will).
Die Bücher, also deren Verfasser sprechen sehr wohl mit mir, ich bin nie traurig, sondern gierig, wiß- und lebensgierig, und es freut mich, daß sie mit mir sprechen, ich also das lesen kann, was sie geschrieben haben (was einmal ihre innere Stimme war). (Aber bei Connie Palmen ist das anders: ich habe sie gesehn, ihre Stimme gehört, und wenn ich ihr Buch lese, verbindet sich meine Erinnerung sehr lebendig mit dem beim Lesen Evozierten.)
So, jetzt ist mir heiß, ich habe ein bißchen Kopfweh. Ein wenig frische Luft um 23 Uhr wäre nicht schlecht!
Viel GHO
nachts und am Tag!
ALEX
michaela1 - 14. Februar, 08:55