Wed, 22 Nov, 17:48 - 008
Lieber Alex!
Jetzt habe ich mir Zeit gestohlen, weil es zu verlockend ist, Dir zu antworten. Den Vorteil im Vergleich zur Briefpost sehe ich auch, aber auch den Nachteil, kein Gegenüber zu haben, keine Mimik zu beobachten und kein "fließendes Gespräch" mit allem Drum und Dran (Gelächter, Gestik, Protesten, etc) zu erleben, mit einem Wort: keinen lebendigen Widerpart. Dadurch bin ich geneigt, mir einen Wunschpartner vorzustellen, der in der Realität möglicherweise ganz konträr reagiert. Gegen den Bedenk-Zwischenraum ist nichts einzuwenden. Mit der Tür ins Haus zu fallen ist wirklich nicht erwünscht.
Zur Bücherei: Ich habe jede Menge Neuerscheinungen im Kopf, die ich dann in der Bücherei übrhaupt nicht erhalte oder erst Monate später. Dann begebe ich mich an das Tischchen für faule Sucher, sprich: zu den zurückgegebenen Büchern, die noch nicht eingeordnet sind und hole mir von dort einiges. Danach schaue ich der Bibliokthekarin treuherzig ins Gesicht und hoffe auf Ideen. Erst dann mache ich mich gezwungenermaßen auf den Rundgang, erwische meist die Bücher, die ich schon kenne, resigniere und lese sie ein zweites Mal. An guten "Suchtagen" habe ich oft für mich wirklich interessante Bücher entdeckt. Daß Bücher für das Abdriften der Schlüssel sind, ist ein sehr guter korrekter Schluß. Es gibt jedoch mehrere Möglichkeiten abzudriften. Im Vergleich zu Alkohol und anderen Drogen sind Bücher relativ harmlos.
Zwänge: Ich bin natürlich für mich verantwortlich, aber will nicht "müssen", d.h. mich nicht unter Druck setzen, sondern genießen. Zwänge sind leider genügend vorgegeben, im Beruf wie auch privat. Ich "muß" Geld verdienen, ich "muß" bestimmte Dinge erledigen, obwohl die mir lästig sind: Arztbesuche z. B. und all diese öden Notwendigkeiten wie Friseur, Einkaufen von Lebensmitteln, Alltagstrott eben.
Glücksmomente: Du befindest Dich allein inmitten Deiner Bücher-Schreiber (schön und traurig zugleich). Sie geben Dir aber keine wirkliche Antwort, sprechen nicht mir Dir und interessieren sich nicht für Dich!
HWG gestern: abends die kabarettistische Lesung von Hufnagl = W; ein Lottotip = H; daß ein erwarteter Telefonanruf kam = G.
Wo bleibt die direkte Antwort auf meine Frage: Was gefällt Dir an Dir?
Schönen Abend
Liebe Grüße
Tina
Jetzt habe ich mir Zeit gestohlen, weil es zu verlockend ist, Dir zu antworten. Den Vorteil im Vergleich zur Briefpost sehe ich auch, aber auch den Nachteil, kein Gegenüber zu haben, keine Mimik zu beobachten und kein "fließendes Gespräch" mit allem Drum und Dran (Gelächter, Gestik, Protesten, etc) zu erleben, mit einem Wort: keinen lebendigen Widerpart. Dadurch bin ich geneigt, mir einen Wunschpartner vorzustellen, der in der Realität möglicherweise ganz konträr reagiert. Gegen den Bedenk-Zwischenraum ist nichts einzuwenden. Mit der Tür ins Haus zu fallen ist wirklich nicht erwünscht.
Zur Bücherei: Ich habe jede Menge Neuerscheinungen im Kopf, die ich dann in der Bücherei übrhaupt nicht erhalte oder erst Monate später. Dann begebe ich mich an das Tischchen für faule Sucher, sprich: zu den zurückgegebenen Büchern, die noch nicht eingeordnet sind und hole mir von dort einiges. Danach schaue ich der Bibliokthekarin treuherzig ins Gesicht und hoffe auf Ideen. Erst dann mache ich mich gezwungenermaßen auf den Rundgang, erwische meist die Bücher, die ich schon kenne, resigniere und lese sie ein zweites Mal. An guten "Suchtagen" habe ich oft für mich wirklich interessante Bücher entdeckt. Daß Bücher für das Abdriften der Schlüssel sind, ist ein sehr guter korrekter Schluß. Es gibt jedoch mehrere Möglichkeiten abzudriften. Im Vergleich zu Alkohol und anderen Drogen sind Bücher relativ harmlos.
Zwänge: Ich bin natürlich für mich verantwortlich, aber will nicht "müssen", d.h. mich nicht unter Druck setzen, sondern genießen. Zwänge sind leider genügend vorgegeben, im Beruf wie auch privat. Ich "muß" Geld verdienen, ich "muß" bestimmte Dinge erledigen, obwohl die mir lästig sind: Arztbesuche z. B. und all diese öden Notwendigkeiten wie Friseur, Einkaufen von Lebensmitteln, Alltagstrott eben.
Glücksmomente: Du befindest Dich allein inmitten Deiner Bücher-Schreiber (schön und traurig zugleich). Sie geben Dir aber keine wirkliche Antwort, sprechen nicht mir Dir und interessieren sich nicht für Dich!
HWG gestern: abends die kabarettistische Lesung von Hufnagl = W; ein Lottotip = H; daß ein erwarteter Telefonanruf kam = G.
Wo bleibt die direkte Antwort auf meine Frage: Was gefällt Dir an Dir?
Schönen Abend
Liebe Grüße
Tina
michaela1 - 15. Februar, 18:53