Wed, 22 Dec, 08:08 - 052

Liebe Tina,

„Kostümchen aus Mailand mit Leoparden-Kragen und Stulpen auf den Ärmeln...“ : Leoparden heißt Fell oder Imitation? Und darunter? Und heute?

Zur angedeuteten Beobachtungssituation wäre zu fragen, was „gegenüber“ denn genau bedeuten würde, vom Eingang aus gesehen? Die Rolle des „stillen Genießers“ (oder auch Voyeurs) wäre mir in dieser Konstellation neu, aber eine Inszenierung, die ich interessant fände. (Allerdings würde ich dabei nicht von anderen beobachtet werden wollen. Gäbs dazu – theoretisch – überhaupt eine Möglichkeit?)

Ein Therapeut ist immer sehr aufmerksam, wenn die Klientin von selbst spricht. Er würde durch Haltung und Mimik Verstärkung signalisieren, was schreibenderweise nicht möglich ist. Ich kann aber versichern, daß es so ist und bleibt. Er würde alles tun, wenn einmal zu einem Thema geprochen wird, damit sich das fortsetzt. Zum Beispiel all das, was deine Mutter in den Mittelpunkt rückt, wobei die Tochter – „weit oben“ – nicht ausnehmen würde.

Zu Wärme und Luft: ich vermeide Zugluft. Daher öffne ich das Fenster nur, wenn ich nicht im Raum bin. Außerdem halte ich die Raumtemperatur auf einem Minimum, weil es für mich ein Horror wäre, bei 25 Grad (wie ich es von zu Hause gewohnt bin) den Tag verbringen zu müssen. Mir genügen 19 Grad. Wenn mir das zu kühl wird, zieh ich eben etwas an. Und dort, wo ich schlafe, darf auch im tiefsten Winter keine Heizung eingeschaltet sein. (Ich vertraue auf die Zusammenarbeit von Kleidung und „Nachbarin“.)

Jetzt – 8.32 Uhr – zum Beispiel öffne ich das Fenster, nachdem ich Heizung, die auf 2,5 stand auf 2 zurückgedreht habe, und gehe eine Weile hinunter, um zu frühstücken (Joghurt).

Mir tun übrigens noch einige Muskeln weh, die Innenseiten der Oberschenkel (mein derzeit erreichbarer Spreizwinkel liegt nur bei 90 oder 100 Grad!) und auch die Schultermuskulatur. Ich habe gestern mehr als eine Stunde trainiert und war gleich danach leicht zittrig, was ich aber draußen an der scharfen Luft bald vergessen habe. Ich war danach noch im Westbahnhof: erstens um die Leute zu betrachten, die in Scharen abreisen; und zweitens um mir Zeitschriften zu kaufen (wieder einmal zu viel Papier auf einmal).

Ich weiß von einigen Bekannten, daß sie auch „gleiten“. Wie ist der Rahmen bei dir? (Du schreibst meist nach 10 und 14 Uhr. Deshalb dachte ich, da gibt’s eine Pausenmöglichkeit. Oder hängt das mit dem jeweils abgearbeiteten Arbeitspensum zusammen? Oder mit der Abwechslung?)

In dem angefügten Gedicht fallen mir folgende Wörter auf : „Wegerecht“ (zweimal), „Kornstiege“, „Schafpfad“ und „Herzhang“. Auffällig ist auch, daß Komposita dieser Art so gedrängt in einem so kurzen Gedicht vorkommen. Das Schlüsselwort ist für mich aber „Torf“, noch dazu mit „stechen“ verbunden (was bei mir negative Assoziationen herbeiholt: siehe „die Augen ausstechen“, „stechender Blick“). Torf ist Brennmaterial. (Als Torfmull ist es bereits – zerrieben – noch leichter brennbar.) Wer also am „Herzhang“ Torf sticht, entfernt von dort Brennmaterial, um sich selbst „einzuheizen“. Dieses Brennmaterial fehlt aber dem anderen. Oder wächst es automatisch nach, sodaß sich der Schaden im Grenzen hält? Wie denkst du darüber?

Viel G!

Alex
logo

tina und alex

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Thu, 6 Jan, 11:55 - 068
Mein lieber Alex! Du hast mir wieder ein Lächeln entlockt....
michaela1 - 17. Februar, 12:37
Wed, 5 Jan, 18:59 - 067
Liebe Tina, IMMER heißt natürlich nicht immer, sondern...
michaela1 - 3. Februar, 15:54
Wed, 5 Jan, 08:34 - 066
Servus Alex! Gleich in der Früh von Dir ein ausführliches...
michaela1 - 3. Februar, 15:44
Tue, 4 Jan, 15:50 - 065
Liebe Tina, 1. Schade, daß aus den Silvesterbriefen...
michaela1 - 28. Januar, 18:04
Tue, 3 Jan, 11:19 - 064
Lieber Alex! Wieder nur am Unterbrechen!!! Aber, stell...
michaela1 - 16. Januar, 11:15

Links

Archiv

Juni 2007
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 2 
 3 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
16
17
18
19
21
22
24
25
26
29
30
 
 

Free Text (1)

Free Text (2)

tina.tempo (AT) gmx.at

kostenloser Counter

Mein Lesestoff

wolfgang koeppen
eine unglückliche liebe

yasmina khadra
nacht über algier

alfred andersch
die kirschen der freiheit

Carlos Ruiz Zafon
Der Schatten des Windes

Wladimir Kaminer
Mein Leben im Schrebergarten

Suche

 

Status

Online seit 6557 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 17. Februar, 12:43

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren